Wanderung vom Vogtland bis in die Alpen - Teil 3

Am Sonntag, dem 07. August, stand unsere Anreise aus dem Vogtland zum Startpunkt des dritten Teils unseres Wanderprojekts „Vom Vogtland bis in die Alpen“ in Mattighofen an. Mattighofen im Salzburger Land war zugleich unser Ziel im letzten Jahr gewesen. Unsere kleine Gruppe bestehend aus Rainer, Jens, Hans und Detlef erreichte den Startpunkt nach guter Reise und pünktlich mit der Bahn.

Am Montag standen wir 05.30 Uhr auf und begannen unsere Wanderung Richtung Salzburg. Rainer konnte leider nicht mitlaufen, denn er hatte ein dickes Knie. Die letzten zehn Kilometer dieser ersten Tageswanderung führten am schönen Mattsee entlang. Von dort aus nahmen wir den Bus nach Salzburg und bezogen im Hotel in Schönbrunn unser Quartier. Am nächsten Tag fuhren wir mit der Untersbergseilbahn hinauf zum Salzburger Hochthron. Der Himmel zeigte sich bereits sehr dunkel. Wir hatten mit starkem Wind und später auch Regen zu kämpfen. Die Sicht war oft gleich null, und so erreichten wir totel nass am Nachmittag das Störhaus, in dem wir die einzigen Gäste waren. Der nette Wirt heizte sofort den Kamin an und so trockneten unsere Sachen und auch die Stimmung wurde wieder besser. Zum Abendessen gab es Roulade mit Blaukraut – wirklich toll für eine Alpenvereinshütte und nicht unbedingt typisch. Mittwoch was unser Ziel Schönau am Königsee, leider war das Wetter erneut nicht wirklich gut. Donnerstagfrüh dann die Fahrt mit dem Boot über den Königsee – zwar im Regen, dafür aber mit dem obligatorischen Trompetensignal (was für ein Hall!). Es folgte der Aufstieg über die Saugasse (der Name sagt schon alles …) zum Kärlingerhaus am Funtensee. Es war ein wirklich toller Wandertag, nur für Rainer lief es wieder nicht so gut – sein Knie war erneut dick. Unser „Expeditionsarzt“ Jens versorgte Rainers Knie sehr gut, doch am nächsten Tag musste er doch absteigen. Hans hat ihn dabei begleitet – einerseits zur Unterstützung, andererseits aber auch wegen des Grundsatzes „Keiner läuft im Hochgebirge allein.“

Am Freitag, dem 12. August, sind daher nur noch Jens und Detlef über das Steinerne Meer zum Riemannhaus (2117 m) gewandert. Die Landschaft war wirklich beeindruckend, auch wenn uns Nieselregen und kalte Temperaturen begleiteten. Im Riemannhaus konnten wir uns dafür aufwärmen und ein gutes Mittagessen verspeisen. Nach dem Mittag folgte der lange Abstieg im Nebel zu unserem Tagesziel, der Maria Alm. Anfangs war der Weg sehr steil, ausgesetzt und durch Stahlseile versichert. Später wanderten wir auf einem schier nicht enden wollenden Schotterweg, der irgendwann in Asphalt übergeht. Die letzten Kilometer hatte uns netterweise eine Frau im Auto mitgenommen, die Pilze gesucht hatte. In Maria Alm bezogen wir Quartier in einer schönen Ferienwohnung. Rainer und Hans, sie uns mit dem Bus im Tal gefolgt waren, stießen nun wieder zu uns. Sonnabend lag die Wanderstrecke Maria Alm – Hundstein (2100 m) vor uns. Gehzeit: sechs Stunden. Ein langer gleichmäßiger Anstieg führte uns auf diesen „Grasberg“. Die Sicht von dort oben war einfach beeindruckend und endlich konnten wir uns auch über gutes Wetter freuen. Übernachtet haben wir im Statzerhaus. Am Abend gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang und in der Ferne leuchtete die Reichenspitze, unterhalb derer sich ja unsere Plauener Hütte befindet.

Am Sonntag, dem 14. August, ging es bei heißen Temperaturen einmal nur bergab über die Schwalbenwand nach Zell am See. Jens ist sogar noch etwas mehr gelaufen – über den gesamten Grat der Schwalbenwand. Übernachtet haben wir in der Pension Steger. Nach einem guten Frühstück am nächsten Morgen fuhren wir mit der Seilbahn zur Schmitthöhe auf. Dort beginnt der „Pinzgauer Spaziergang“, er hat jedoch mit einem Spaziergang recht wenig gemein, dafür hat man immer eine tolle Sicht in den Pinzgau. Bald schon lag ein Gewitter in der Luft und am frühen Nachmittag wurde es sehr dunkel. Wir sind daher etwas eher abgestiegen, erst wild über eine Almwiese, auf der sich eine Melkstation befand, dann über eine Fortstraße in vielen Schleifen abwärts Richtung Uttendorf-Ugel. Dort hatten wir unser Quartier bei einer Familie mit Bauernhof, einfach und urig.

Am Dienstag stand endlich ein Ruhetag auf dem Programm. Mit dem Bus erreichten wir Krimml, wo wir unsere Zimmer beim Kirchenwirt bezogen. Wer Lust hatte, unternahm noch einen Spaziergang zu den Krimmler Wasserfällen, dort ist man aber wohl nie allein.

Am Mittwoch, dem 17. August in unser Ziel die Zittauer Hütte (2300 m). Der Wanderweg sollte eigentlich am Plattenkogel (2010 m) ins Wildgerlostal führen. Da sich die Wegfindung am Anfang allerdings etwas schwieriger gestaltete, schaltete ich das Navi ein und sah, dass wir bereits am Abzweig vorbei waren. Meine dementsprechenden Hinweise wurden ignoriert und so sind wir letztlich bei guter Fernsicht über den Plattkogel gewandert. Weiter ging es über die Trisser Jausenstation, an der wir eine lange Pause einlegten, und dann durch ein schönes Tal aufwärts zur Zittauer Hütte wanderten, die bereits lange in Sicht war. Die Hütte ist sehr schön renoviert und mutet fast wie ein Hotel an. Am nächsten Tag war unser Ziel die Richterhütte. Über die Roßkarscharte (2689 m) stand uns eine richtige alpine Wanderung bevor, die immer wieder mit beeindruckenden Tiefblicken aufwartete. In der Richterhütte wurde uns dann gesagt, dass die Hütte voll belegt wäre, obwohl wir reserviert hatten. Wir kamen dann im Winterlager unter – ein kleines Häuschen (eher ein Schafstall), aber mit Ofen und so wurde es am Abend schön warm.

Am Freitag, dem 19. August, dann der Wandertag zu unserem langjährigen Ziel: der Plauener Hütte. Es war nochmals ein langer, anstrengender Wandertag bei gutem Wetter, der uns über die Zillerplattenscharte (2880 m) und den Hannemannweg entlang führte. Dann kam die Plauener Hütte plötzlich in Sicht! Dort hatten wir einen schönen Abend. Am Sonnabend dann der Abstieg nach Mayrhofen und mit dem Zug nach Hause.

Es ist geschafft! In drei Jahresetappen zu je 14 Tagen haben wir vom Länderdreieck Sachsen-Böhmen-Bayern aus unsere Plauener Hütte per pedes erreichet. Es war ein wirklich einmaliges Erlebnis. Danke an die Wanderfreunde, es hat immer Spaß gemacht und ich denke, wir waren ein tolles Team!

Detlef Ludwig

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