1. Woche vom 24. Mai bis 1. Juni 2013

Freitag, 24. Mai 2013
Jens Winkelmann und Frank Löser fahren nachmittags gemeinsam ins Zillertal. Am nächsten Tag soll es per Hubschrauber auf die Hütte gehen. Heute übernachten sie erst noch einmal in Ramsau.

Samstag, 25. Mai 2013
Am frühen Morgen wird aufgestanden und zum Treffpunkt Bärenbad-Alm gefahren. Dort sind bereits Georg Fischer, Andreas Schumann sowie Thomas und Christian Rahm. Christian war vom französischen Straßbourg aus angereist. Georg, Andreas und Thomas waren von Plauen aus in der Nacht gestartet und erst gegen 6 Uhr in Bärenbad angekommen – leicht übermüdet aber doch wohlbehalten. Die vier wollen an diesem Wochenende ebenfalls kräftig auf der Hütte mit anpacken. Die neuen Hüttenpächter Michael und Edith treffen ebenfalls pünktlich ein. Gemeinsam wird sich auf dem Weg zum Abflugplatz gemacht. Wie man sieht, sieht man nichts: einfach nur dichter Nebel. Noch dazu liegt Schnee – man fühlt sich wie im Winter und bekommt fast Lust auf eine Schneeballschlacht. Doch die Arbeit ruft. Mit vereinten Kräften werden die Bigbags mit Material, Lebensmitteln und unseren Rucksäcken beladen. Diese riesigen Taschen soll dann der Hubschrauber sicher auf die Hütte transportieren. Alles ist nun fertig, aber immer noch Nebel, die Sicht schlecht. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich in Bärenbad zu stärken. Dann: Warten, warten, warten. Nach mehreren Telefonaten mit dem Pilot ist irgendwann klar: Heute wird es nichts mehr mit dem Flug. 17 Uhr wird die Aktion abgebrochen. Georg, Andreas, Thomas und Christian machen sich, leider unverrichteter Dinge, auf den Heimweg. Am Montag ruft für sie wieder die Arbeit. Netterweise dürfen sie aber heute bei den Hüttenpächtern übernachten. Für Frank und Jens ergibt sich eine weitere unfreiwillige Übernachtung im Zillertal. Diese hat den Vorteil, doch noch das Champignons League Finale zu sehen...., aber den gravierenden Nachteil, dass nur noch zwei Helfer der Sektion an diesem Restwochenende zur Verfügung stehen.

Sonntag, 26. Mai 2013
Nach dem Aufstehen ein Blick aus dem Fenster: endlich halbwegs Flugwetter! Michael, Jens und Frank, werden mit dem Helikopter zur Hütte gebracht. Einfach immer wieder ein Erlebnis! Ankunft auf der Hütte ca. 12:30 Uhr. Die Plauener Hütte erwartet sie schon: mit Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Also wird zur Schaufel gegriffen und der Weg zur Eingangstüre mutig erkämpft. Letztlich musste der Schnee dann doch vor der Übermacht weichen. Nun will die Küche eingerichtet werden, immerhin möchte man nicht verhungern oder gar auf die Jagd gehen müssen. Auch das Wasser soll laufen – doch zunächst vergeblich. Es ist keine Zeit für eine Pause, sondern die Drei machen sich sogleich an das Einrichten der Lager – für sich, aber auch für die Arbeiter, die bald auf der Hütte eintreffen werden. Außerdem wurde die Sperkenstube als Pausen- und Aufenthaltsraum hergerichtet und beheizt.

Montag, 27. Mai 2013
Nun geht es los. Das Motto: Nicht kleckern, sondern klotzen. Die Zeit ist knapp. Mitte Juni wollen Edith und Michael immerhin schon die ersten Gäste auf unserer Hütte und nicht auf einer Baustelle begrüßen. Im Küchenlager, welches sich hinter der Küche befindet, werden die Regale, Holzwände und die Unterkonstruktion der Decke demontiert. Dann treffen auch schon im Laufe des Vormittags die Arbeiter sowie unser Bauplaner ein. Nach einer gründlichen Einweisung in die erforderlichen Arbeiten werden die vier Zimmerer, zwei Installateure, zwei Maurer und ein Elektriker in den kommenden Tagen einiges leisten. Der Hubschrauber fliegt derweil fleißig Baumaterial nach oben. Michael und Jens machen sich auf die erneute Suche nach Wasser – die Wasserleitung in den Hochbehälter wird unter dem Schnee gesucht und auch gefunden, nur leider mit einem Riss und einer Quetschung durch einen Felsblock. Nachdem dieser beiseite geräumt ist, läuft zum Glück das Wasser wieder – und zwar auch dorthin, wo es hin soll Das Dieselaggregat zur Stromerzeugung wird ebenfalls zum Laufen gebracht. Zum Glück, wie sich später herausstellen sollte... Die Toiletten werden eingerichtet und dem Lager „Plauener Stube“ mächtig auf den Pelz gerückt. Die Doppelstocklager, die Trennwand zum Flur, sowie die Unterkonstruktion werden demontiert.

Dienstag, 28. Mai 2013
Heute stehen wieder Abbrucharbeiten auf dem Programm. Alle sind hoch motiviert und so weichen in kurzer Zeit die Betten des Sektionslagers und das Teilstück derjenigen Wand, die zum Winterraum führt. Dahinter kommt eine alte Natursteinwand (ehemalige Außenwand der Hütte, ca. 60 cm dick) zum Vorschein – schon beeindruckend. Dann: Havarie beim Dieselaggregat der Baufirma. Strom bekommen die Arbeiter nun durch das Hüttenaggregat, wir dafür Diesel von der Baufirma.

Mittwoch, 29. Mai 2013
Wieder ein neuer Morgen und die Aufgaben werden nicht weniger. Viel ist geplant, und so legen alle gleich los. Einige räumen die Küche aus und decken die verbleibende Kücheneinrichtung ab. Dann geht es so richtig zur Sache: Die Küchendecke wird von den starken Kerlen abgerissen. Dabei fallen die Brandschutzkonstruktion, Sparschalung und die Wärmedämmung sowie die Unterkonstruktion. Nicht alles, was zum Vorschein kommt, ist erfreulich. Mit Atemschutz müssen Rattendreck und die toten Verursacher desselben beseitigt werden. Nun ist aber alles sauber – man ist gleich beruhigter. Zum Schluss wird eine Plane an die Küchendecke angebracht – als provisorischer Hygieneschutz. Verhungern möchte man eben auch nicht und nur so kann Michael seine leckeren Speisen weiterhin für die Arbeiter sowie Frank und Jens zubereiten. Bevor dies aber geschehen kann, müssen alle zu Eimer und Lappen greifen: umfassende Säuberung der gesamten Küche.

Donnerstag, 30. Mai 2013
Der Schuppen hinter der Materialseilbahn steht heute auf dem Programm. Hier entsteht ein neuer Anbau für die Energieversorgungsanlage sowie das Dieselaggregat. Also: raus aus der Hütte! Einiges an Sperrmüll und eine Menge Altöl wollen ausgemustert und entsorgt werden.

Freitag, 31. Mai 2013
Auch heute kein Stillstand. Der Muskelkater brennt aber doch im ganzen Körper. Lager sechs im Obergeschoss wird ausgebaut. Danach Teilentfernung der Dielenschicht und Erledigung von Aufräumarbeiten. Dann beginnt wieder das große Warten. Natürlich auf den Hubschrauber. Doch das Wetter ist schlecht und so wartet man vergebens. Langsam geht auch der Dieselvorrat zur Neige. Jetzt muss der Tank des defekten Aggregates angezapft werden, was mit einigen Mühen auch gelang.

Samstag, 01. Juni 2013
Endlich ein Wetterloch! Am späten Vormittag holt der Hubschrauber alle Arbeiter sowie Michael, Frank und Jens wieder ab und bringt sie sicher ins Tal. In den letzen beiden Tagen hat es etwa einen Meter Neuschnee gegeben. Alles was im Freien lagert, ist nun nicht mehr zu sehen.

Nun geht es mit dem Auto nach einem Abstecher zu Michael nach Scharnitz wieder ins heimische Vogtland.

Natürlich waren auch die Arbeiter jeden Tag von früh bis spät auf den Beinen, es sind Klasse Typen und ihnen gebührt ein Riesenlob für diese Leistungen unter diesen Bedingungen. In der ersten Woche wurde von ihnen in Angriff genommen:

  • Einbau von zwei Dachgauben
  • Einbau Heizung in Pächterwohnung und zwei Personalzimmer
  • Einbau eines Pufferspeichers im Trockenraums
  • Neuverrohrung Kalt- und Warmwasser Küche
  • Ergänzung und teilweiser Erneuerung der elektrischen Anlage im gesamten Gebäude
  • Einbau einer neuen, breitere Treppen zum Dachgeschoss (Fluchtweg)
  • Versetzung der Wand – Plauener Stube
  • Mauerdurchbruch zum Winterraum und Vorbereitung des Türeneinbaus
  • Betonsockel im Lebensmittellager (Vorbereitung für Trockenbauer)
  • Neue Trennwand zur Sektionsstube
  • Auslagerung und Entnageln der ausgebauten Holzteile

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