Kulturausflug nach Freiberg

Auf der Homepage wurde für den 21. Januar zu einer Wanderung in der Sächsischen Schweiz aufgerufen. Schon im vergangenen Jahr waren wir bei winterlichem Wetter dort unterwegs und hatten viel Spaß dabei. Deshalb stand für uns fest: Wir sind wieder dabei.

Leider machte uns Orkan Frederike mit seinen Nachwirkungen einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund der Sturmschäden wurde dringend von unserem Vorhaben abgeraten. Was tut man aber, wenn man aufs Verreisen eingestellt ist? – Na, man verreist trotzdem. Schließlich gibt es auch andere Ziele, bei denen man nicht Gefahr läuft, einen Baum auf den Kopf zu kriegen. Schumi fand eine gute Alternative: die Mineraliensammlung „terra mineralia“ im Freiberger Schloss Freudenstein. Diese Ausstellung stand schon lange auf meinem Schirm, also sagten wir gerne zu.

Die Anfahrt gestaltete sich recht schwierig, war doch über Nacht eine ganze Menge Schnee gefallen und der Winterdienst zum Sonntag noch nicht ausgeschlafen. Trotz frühzeitigen Aufbruchs schafften wir den Zug in Plauen gerade so. Kaum waren wir auf dem Bahnsteig, fuhr der Zug auch schon ein. Es wäre auch zu schade gewesen, wenn wir erst eine Stunde später hätten starten können, denn dann hätten wir die Führung durch den Freiberger Dom mit Orgelmusik verpasst. So konnten wir im Zug erst einmal durchatmen und in Reichenbach Familie Schumann und Stefan begrüßen.

Von da ab verlief der Tag ganz entspannt. In dem beeindruckenden Dom wurden wir schlau gemacht über die Geschichte desselben sowie über die Orgel und deren Erbauer. Anschließend brauchten wir viel Zeit in der terra mineralia. Hier gab es genug zu bestaunen. Es ist schon Wahnsinn, was die Natur so alles hervorgebracht hat. Die Steine leuchteten in allen nur erdenklichen Farben, wobei man das einigen erst unter UV-Licht ansah. Auch viele bizarre Formen waren beeindruckend: manche sahen wie mit Nadeln gespickt aus, andere erschienen kuschelig oder wie von Menschenhand bearbeitet. Bei einer recht großen Auswahl an Steinen konnte man mithilfe von Mikroskopen ins Detail gehen. Am Ende der Ausstellung gab es noch einen Einblick in die Weiten des Weltalls, waren doch einige Meteoriten zu bestaunen.

Nach mehreren Stunden Steinbeschau ist irgendwann der Sättigungsgrad trotz aller Vielfalt erreicht. Außerdem rückte der Zeitpunkt der Rückfahrt immer näher. So mussten wir auf den Teil der Ausstellung verzichten, in dem die Steine aus Deutschland zu sehen sind. Diese heben wir uns für den nächsten Besuch auf. Nach einem Bier (oder Wasser) in der „Stadtwirtschaft“, einem auf tschechische Küche spezialisierten Lokal, und kurzem Studium der vielversprechenden Speisekarte mussten wir in Richtung Bahnhof aufbrechen. Auf der Rückfahrt ging alles problemlos. Der Zug kam pünktlich, Sitzplätze gab es auch und der Winterdienst hatte den Schnee weggeräumt.

Vielen Dank an Schumi für die gute Idee. Es war ein sehr schöner Sonntag. Und die Sächsische Schweiz kommt demnächst auch noch dran.

Kathrin Wahl

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