Hüttentour 2019 – Biberkopf und Heilbronner Weg

15 Sektionsmitglieder machten sich im Morgengrauen des 01. August auf den Weg nach Oberstdorf. Ziel war in diesem Jahr die Begehung des Heilbronner Höhenweges am Allgäuer Hauptkamm.

Mittag um 12 Uhr waren alle in Einödsbach im Birgsautal versammelt und zum Aufstieg auf bekanntem Weg zur 2091 m hoch gelegenen Rappenseehütte bereit. Diesmal im Gegensatz von vor zwei Jahren bei Sonnenschein. Wieder lud die Enzianhütte auf etwa Zwiedrittel des Weges zu Rast und Stärkung ein. Zwischen 16 und 17 Uhr wurde die Rappenseehütte erreicht. Trotz voller Hütte – über 200 Gäste – ein sehr angenehmes Klima. Bewundernswert die Freundlichkeit des gesamten Personals. Was auch voll auf die Kemptener Hütte zutraf. Ebenso konnte sich über das Speisenangebot und dessen Schmackhaftigkeit nicht beschwert werden. Großes Hallo als am Abend plötzlich eine Runde Obstler auf dem Tisch stand und der Grund bekannt wurde: wieder am 01.08, wie bereits vor vier Jahren auf der Plattkofelhütte in Südtirol, war ich an diesem Tag Opa geworden.

Nach gut verbrachter Nacht starteten wir gegen 8 Uhr in zwei Gruppen. Vier Bergfreunde begaben sich auf einen Rundweg der über den 2467 m hohen Rappenseekopf. Die Gruppe erreichte die Hütte gegen Mittag noch im Trockenen. Die anderen elf Personen begaben sich auf den Weg zum 2599 m hohen Biberkopf, der am späten Vormittag erklettert wurde. Die letzten 150 m stellen für „normale“ Bergwanderer durchaus eine Herausforderung dar. Als die letzten den Gipfel erreichten, setzte der vorausgesagte Regen ein, sodass leider keine gemütliche Gipfelrast möglich war. Es hieß schnell wieder runter, bevor die eh schon glatten Felsen gefährlich wurden. Trotz der Unbilden waren alle begeistert.

Am Samstag erfolgte Aufbruch zum eigentlichen Heilbronner Weg. Dieser stellt neben leichter Kletterei vor allem konditionelle Anforderungen, sind doch auch hier wieder insgesamt fast 100 Hm zu bewältigen. Nach steilem Anstieg die erste Attraktion – das „Heilbronner Törle“, ein schmaler Felsdurchschlupf. Danach eine etwa zehn Meter hohe Leiter und ein waagerechter Steg, nur einseitig mit einem dünnen Seil gesichert. Danach eine 30 m lange waagerechte ungesicherte Gratstrecke. Nach leichter Kletterei dann der erste Gipfel – der 2615 m hohe Steinschartenkopf. Nun ging’s wieder fast 200 Hm runter in die Steinkarscharte, dann hinauf zum 2608 m hohen Bockkarkopf und teilweise gut gesichert hinunter zur Bockkarscharte. Damit war die Kletterei beendet.

Der Weiterweg zur Kemptener Hütte ist dann problemlos machbar. Extrem lange Schneefelder befanden sich noch unter der Mädelegabel. Diese ist in einem kurzen Abstecher leicht erreichbar, aber wegen immer wieder aufziehenden Nebels nicht lohnenswert. Der Abend wurde wieder in gemütlicher Runde verbracht.

Bei schönstem Wetter erfolgte am Sonntag der Abstieg nach Spielmannsau. Nach einer kurzen Mittagsrast brachte uns ein Kleinbus zurück nach Oberstdorf. Den Reaktionen der Teilnehmer zu folge, waren alle sehr angetan von der Tour, auch weil sie nicht ganz einfach ist. Besonders bewundernswert, wie unsere Ü70-Bergfreunde die Sache gemeistert haben.

Hans-Joachim Winzer

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