Fränkischer Gebirgsweg - Ein Wanderführer von Christof Herrmann

Weitwandern liegt im Trend. Die Menschen zieht es dabei vor allem ins Hochgebirge, um von Hütte zu Hütte zu wandern. Warum eigentlich in die Ferne schweifen, wenn das Glück doch so nahe liegt? Schließlich kann man auch bei uns weite Strecken erwandern, bspw. auf dem Rennsteig und dem Vogtlandpanoramaweg. In unserem Nachbarbundesland Bayern lockt derweil der Fränkische Gebirgsweg. Er umfasst insgesamt 21 Etappen, 435 Kilometer, 10370 Aufstiegsmeter und rund 600.000 Schritte und führt von Blankenstein bis in die mittelfränkische Stadt Hersbruck. Auf dem Weg erwarten den Wanderer – neben zahlreichen Gaststätten und Brauereien – herrliche Landschaften: Frankenwald, Fichtelgebirge, Steinwald, aber auch Fränkische Schweiz und Hersbrucker Alp. Es ist eine Wandertour, die uns die Schönheit dieser Landstriche erfahren lässt. Man entdeckt markante Felsformationen aus Granit, Kalkstein oder Dolomit und natürlich auch den höchsten Berg Frankens. Daneben locken reizvolle Flusstäler sowie Schlösser, Burgen und Ruinen. Christof Herrmann hat sich auf die Reise begeben und den Fränkischen Gebirgsweg erwandert, um aus seinen Erfahrungen einen perfekten Begleiter für jeden Wanderer auf diesem Weg zu schaffen: den Wanderführer „Fränkischer Gebirgsweg“.

Der Wanderführer von Christof Herrmann präsentiert sich in dem für Rother typischen Gewand. Sein Format ist damit handlich und das kleine Büchlein findet sicherlich in jedem Rucksack Platz. Insgesamt fasst es rund 158 Seiten. Auf den ersten Seiten findet sich eine Übersichtskarte, auf der der Tourenverlauf markiert ist. Dabei sind die einzelnen Abschnitte nummeriert. Die Karte ist für ihren Zweck ausreichend und alle wichtigen Details sind gut erkennbar. Es folgen Ausführungen des Autors zu Anforderungen an den Wanderer, die Wanderzeit und ergänzenden Wanderkarten sowie Hinweise zur An- und Abreise. Auch fehlt ein kurzer Abschnitt zur Ausrüstung nicht, sogar mit Packliste.

Bereits auf diesen Seiten merkt man deutlich, dass der Autor dem Leser nicht nur wichtige Informationen mitgeben, sondern dabei gleichzeitig Lust auf den Fränkischen Weg machen möchte. Sein Schreibstil ist locker und flüssig, langweilige Details finden sich nicht. Eher spürt man die Begeisterung Herrmanns über den Wanderweg und ist erstaunt über seine Umsicht, da er Literaturtipps gibt, nützliche Adressen und Websites auflistet und dem Wanderer Vorschläge für besonders schöne Etappen gibt, wenn man eben nur ein paar Tage und keine drei Wochen Zeit hat. Weiterhin informiert er kurz allgemein über den Gebirgsweg und gibt eine Übersicht über die einzelnen Etappen – mit Gebiet, Start- und Zielort, der Etappenlänge, den zu meisternden Höhenmeter in Auf- und Abstieg und der Gehzeit.

Nach all diesen lesenswerten Informationen werden die einzelnen Etappen beschrieben. Gleich die Überschriftenzeile enthält alle wichtigen Details und ein kurzer Text stimmt auf die jeweilige Etappe ein. Besonders positiv hervorzuheben sind die Informationen zu: Ausgangspunkt, Anforderungen, Einkehr, Unterkunft, Einkauf und Touristinformation, in denen kurz und prägnant alles, was man wissen muss, zu finden ist. Der Beschreibung des Wegverlaufs ist gut zu folgen und dient sicherlich einer guten Orientierung, wobei der Wanderweg wohl auch ausgezeichnet ausgeschildert ist. Aufgelockert wird das Ganze durch Informationsblöcke zu bestimmten Sehenswürdigkeiten, Ortschaften oder Besonderheiten. Natürlich fehlt auch eine kleine Übersichtskarte im Maßstab 1:100.000 pro Etappe nicht, ebenso wie das Höhenprofil. Beide ergänzen die schriftlichen Ausführungen des Autors, wie auch der GPS-Track, den man sich mit einem entsprechenden Code kostenlos aus dem Internet herunterladen kann. Das Büchlein ist darüber hinaus mit zahlreichen Bildern versehen, die dem Leser einen guten Eindruck von der Vielfalt des Fränkischen Gebirgsweg vermitteln. Kurzum: ein rundum gelungener Wanderführer, der Lust macht, sich einmal die Zeit zu nehmen, diese Gegend, die gar nicht weit von uns entfernt ist, wandernd zu entdecken.

Christiane Fischer

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