Berg 2020 - das neue Alpenvereinsjahrbuch

Jedes Jahr im Herbst erscheint das neue AV-Jahrbuch im Tyrolia-Verlag. Schon seit Langem hatte ich mit diesen Jahrbüchern geliebäugelt, wusste aber nie, ob sich ein Kauf des 20,90 € teuren Buches lohnen würde. Als dann der Verlag bei mir anfragte, ob ich nicht Lust hätte, die aktuelle Ausgabe vorzustellen, sagte ich natürlich sofort zu. Und dann hatte ich es auch schon in Händen: Berg 2020. Es ist – allein rein von den äußeren Ausstattungsmerkmalen her – ein sehr wertiges Buch. Großes Format, sehr gute Papierqualität und zahlreiche aufmerksamkeitsheischende Fotografien fallen zugleich beim ersten Durchblättern auf.

Das Gemeinschaftsprojekt des Deutschen, Österreichischen und Südtiroler Alpenvereins bringt es auf gesamt 255 Seiten. Und wird für AV-Mitglieder, die im DAV-Shop bestellen sogar mit einer Karte der Lechtaler Alpen, Arlberg geliefert.
Das Jahrbuch gliedert sich in zwei spezifische und drei allgemeine Themenbereiche. Die BergWelten stellen – passend zur Karte – den Arlberg in den Mittelpunkt und in den BergFokus rückt das Eis. Beides spielt zusammen mit dem gesellschaftlichen Brennpunktthema des Jahres 2019: Klimaschutz und Klimawandel, die sich verändernde Welt und die damit einhergehenden Herausforderungen für Land, Leute und Natur. Weitere Themenkomplexe sind die Rubriken BergSteigen, BergMenschen, BergWissen und BergKultur.

Allen Bereichen nähert man sich durch eine verschieden große Anzahl an einzelnen Reportagen, Interviews und im Bereich der BergKultur auch mithilfe von Kurzgeschichten. Wirklich gut ist, dass die einzelnen Texte hier ausreichend Platz zur Entfaltung haben und fast jeder Artikel von einem anderen Autor geschrieben wurde. So wird vor allem die Expertise zum jeweiligen Thema sichergestellt und auch, dass hier jeder Leser etwas für sich findet. Großformatige Fotografien leiten und ein kurzer Einführungstext stimmen auf das zu lesende ein. Allein bei Bildreihen über den Artikel fand ich die Zuordnung zum Bilduntertext, der sich stets am seitlichen Rand befindet, mitunter nicht ganz einfach.

Ich gebe offen zu, dass ich nicht alle Texte gelesen habe, sondern nur jene, die mein besonderes Interesse geweckt haben. Manche davon habe ich beim Durchblättern entdeckt, so etwa die Geschichte „An des Messers Schneide“ von Nicholas Mailänder, andere habe ich gezielt über das Inhaltsverzeichnis angesteuert, wie zum Beispiel „Das Leben im Griff haben. Wie die Non-Profit-Organisation ClimbAID geflüchtete Menschen unterstützt“ von Karin Steinbach Tarnutzer. Aber egal, welche Artikel ich letztlich aus welchen Themenbereichen gelesen habe, alle habe ich bis zum letzten Satz gelesen, einfach weil sie interessant und gut geschrieben waren und nicht zuletzt auch wieder zu einer Horizonterweiterung beigetragen haben.

Am Schluss bleibt zu sagen: Wer sich für aktuelle, gesellschaftliche und alpine Themen interessiert, der ist mit dem diesjährigen Alpenvereinsjahrbuch bestens beraten!

Christiane Fischer

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